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ERZÄHL'N SIE  DOCH MAL,WIE ALLES BEGANN!

 

DIE REGION,

IN DER WIR ARBEITEN

Wir werden oft gefragt, wie es zu unserer medizinischen Arbeit in Mali kam und was uns bewegte, den Hilfsverein KaMalideme ins Leben zu rufen. Tatsächlich ist die Gründung von Ka Mali Deme mit ganz konkreten Erlebnissen verbunden und die Geschichte hinter der Geschichte reicht zurück bis in die späten 1980er-Jahre. Wir haben Christine Sakowski, unsere Vorsitzende, gebeten, ein wenig aus dieser Zeit zu erzählen.   

 

In den 1990er-Jahren, in denen ich noch als Missionarin im medizinischen Dienst tätig war, fuhr ich regelmäßig mit einigen Freunden und einer Kiste voller Medikamente in das Dorf Dougourakoro. Der dortige Pastor bat mich um Hilfe, weil es im Dorf keinerlei medizinische Versorgung gab.

Also machte ich mit einigen Freunden auf den Weg. Wir packten unsere Medikamente, eine Babywaage und andere Utensilien aus, setzten uns auf die Bank und begannen unter einem großen, Schatten spendenden Baum unserer Arbeit. Der Pastor übersetzte die vielen Stammessprachen, ich konsultierte und andere kümmerten sich um die kleinen Kinder und ihre Mütter. Wunden wurden versorgt, Verbände angelegt und Medikamente verteilt. Säuglinge wurden gewogen, Ratschläge erteilt und Besuchstermine besprochen. Nach der Konsultation kamen zwischen 20 und 30 Mütter zusammen. Ich unterrichtete die Frauen mit Flanellbildern über Ernährung, Hygiene, Impfungen und andere Basics. Die Höhepunkte waren immer die überaus beliebten „Kochshows“. Da gab es für etliche Mamas tolle Entdeckungen und wir ernteten begeisterte „Aaahs“ und „Ooohs“ für die leckeren Köstlichkeiten, die wir für die fehl- und unterernährten Kinder zubereiteten.  

 

Diese regelmäßigen Konsultationen, die es in der Region noch nie gab, schufen ein Klima des Vertrauens und der Dankbarkeit. Als Intensivschwester brachte mich auch die eine oder andere Spontangeburt nicht so schnell aus der Fassung. So gab es auch in diesem sensiblen Bereich offene Türen und offene Herzen, welche die Grundlage für eine zwar bescheidene, aber effektive medizinische Grundversorgung darstellten.

Als ich im Jahr 1988 meine Arbeit als Krankenschwester im Missionsdienst begann, ahnte ich noch nicht,

dass mich diese Aufgabe mein Leben lang begleiten würde.

 

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SPRECHSTUNDE

UNTER  DEM BAUM

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NICHTS IST
BESTÄNDIGER

ALS DER WANDEL

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GUTE MITARBEITER
SIND DURCH
NICHTS ZU ERSETZEN

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Von Anfang an war es mir wichtig, malische Mitarbeitende zu finden, die fähig und motiviert waren, die medizinische Arbeit mitzutragen und zu verantworten. Als ich Nah, einer jungen Malierin aus Bamako begegnete, spürte ich nach einiger Zeit, dass Gott mein Gebet um eine kompetente Mitarbeiterin erhört hatte. Dass er mir mit ihr auch eine wunderbare Freundin schenkte, war ein zusätzliches Geschenk, das ich dankbar annahm. Wir verstanden uns von Anfang an sehr gut und die medizinische  Arbeit entwickelte sich dank ihrer herzgewinnenden Art in ganz großartiger Weise.

 

Nah war ein Segen. Sie sprach mehrere Sprachen, hatte Vertrauen bei den Frauen, besuchte die Haushalte, in denen Neugeborene zur Welt gekommen waren, ermutigte, beriet im Blick auf Ernährungsfragen und ihre verbindende Art trug viel dazu bei, dass auch mir immer mehr Vertrauen entgegengebracht wurde. Ein besonderes Anliegen war es meiner malischen Mitarbeiterin und Freundin, dass die Frauen, denen sie mit Rat und Tat so viel Gutes vermittelte, immer auch von der Liebe und Menschenfreundlichkeit Gottes hörten und verstanden, dass Jesus Christus ihnen ganz nahe war und immer ein offenes Ohr für sie und ihre Nöte hat.

​​

So erlebten wir drei bereichernde Jahre gemeinsamer Arbeit und Freundschaft. Sie legten den Grundstein für eine medizinische Arbeit, von der ich damals noch nicht einmal träumen konnte.

Infolge einiger ernsten Erkrankungen spürte ich deutlich, dass auch meine Zeit in Mali zu Ende gehe würde. Durch vertrauensvolle Begegnungen, gute französische Sprachkenntnisse und aufgrund der Tatsache, dass ich mich leidlich in Bambara, der Landessprache ausdrücken konnte, hatte ich das Vertrauen der Menschen im Dorf. So gab es  schon damals, bei meinem Abschied im Jahr  1997, die Bitte:

Lass uns nicht allein.

Komm wieder und hilf uns!

Diese Bitte war damals eine starke emotionale Herausforderung für mich, und bis heute ist sie mir Vertrauensbeweis und Verpflichtung zugleich. 

ALLES HAT SEINE ZEIT

Es war klar, dass mit meinem Abschied aus Mali und der Rückkehr nach Deutschland vieles anders werden würde.

 

Meine Freundin Nah setzte ihre regelmäßigen Hausbesuche in Dougourakoro fort. Sie kochte mit den Frauen für die Kleinkinder der Familien und nutzte bei entspannten Plaudereien die Möglichkeiten, den Müttern überlebenswichtige Tipps für die Ernährung der Kinder, aber auch für ein Leben mit Gott zu geben. Als Nah ein Jahr später infolge einer Aids-Erkrankung starb, war das für alle, die sie kannten und ihre feine und herzlich Art schätzten, ein schmerzlicher Verlust. Jeder, der mit ihr zu tun hatte, spürte, dass diese junge Frau durch ihre Ausstrahlung zwar ein Vermächtnis der Liebe Gottes zurückgelassen, aber auch eine große Lücke hinterlassen hatte.  Nun war niemand mehr da, der die medizinischen Maßnahmen leitete und durchführte. Dennoch zeigten die Kirchenältesten ihr Engagement, indem sie eine schlichte Lehmhütte für die medizinische Hilfe zur Verfügung stellten. Dort arbeitete in unregelmäßigen Abständen ein Hilfspfleger, der von der Kirchengemeinde entlohnt wurde und versuchte, die größten Versorgungslücken zu schließen.

Seit meiner Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1997 bewegte mich der Gedanke an einen Hilfsverein für Mali. Diese Überlegungen teilte ich mit einigen guten Freunden, die mich ermutigten und  ihre Unterstützung und Hilfe zusagten. Ein unvergesslicher Moment war dann die Gründung des Vereins Ka Mali Deme – Helft Mali e.V. im Januar 2003.

 

Komm wieder und hilf uns!

- die Bitte war erhört worden. 

Alles hat seine Zeit

Schnell wurde klar, dass das wichtigste Ziel des Vereins der Bau einer kleinen, aber effektiven Kranken- und Entbindungsstation sein müsste. Wir begannen an der alten Wirkungsstätte in Dougourakoro unser erstes Projekt.

​Ein erster Schritt war dabei die Anstellung von Amadou Sagara, einem jungen Krankenpfleger, der die begonnene Arbeit wieder aufnahm, in den Dörfern präsent war und versuchte, die medizinische Versorgungslücke zu schließen. Er arbeitete, in der von der Kirchengemeinde gebauten Lehmhütte, die als einfache Krankenstation diente. Durch meine Tätigkeit im Krankenhaus Singen und viele bundesweite Kontakte war es möglich, in relativ kurzer Zeit, die Anliegen von Ka Mali Deme bekanntzumachen  und mit effektiven medizinischen Einsätzen in Dougourakoro zu beginnen.

​Den zweite Schritt stellten die, schon bald nach der Gründung unseres Vereins begonnenen, chirurgischen und zahnmedizinischen Hilfseinsätze deutscher Mediziner dar. Dabei waren deutsche Mediziner jeweils etwa zwei bis drei Wochen lang mit Ka Mali Deme in Mali aktiv. Zunächst fanden diese Aktivitäten unter ziemlich primitiven Umständen statt. Die ersten chirurgischen Eingriffe wurden unter einfachsten Bedingungen in einem Rohbau auf dem Schreibtisch eines Pastors durchgeführt. Es gab keine Klimaanlage und keine zufriedenstellende OP-Beleuchtung. Die Instrumente wurden in einem großen Eimer sterilisiert und die Fliegen von „Assistenten“ mit Fächern auf Distanz gehalten. Licht spendete eine starke Taschenlampe. So wurden während dieses ersten chirurgischen Einsatzes fast 50 Personen operiert, von denen viele heute noch voller Dankbarkeit von den deutschen „docteurs“ sprechen. 

Ein Meilenstein auf dem Weg zu einer regelmäßigen medizinischen Basisversorgung – war die Planung und der Bau unserer Krankenstation auf einem, dafür erworbenem, Grundstück. Sie wurde einige Zeit später in einem zweiten Bauabschnitt um eine Entbindungsstation erweitert. Im Zuge der regelmäßig stattfindenden chirurgischen Einsätze war nun eine Ausweitung der Aktivitäten möglich: Die Einrichtung einer Apotheke, regelmäßige Konsultationen, Schwangerenvorsorge und Begleitung der jungen Mütter, Ernährungsberatung und anderes mehr. In Zusammenhang damit stand die Anstellung einheimischer Mitarbeitenden und die Gründung eines malischen Komitees zur Förderung unserer Arbeit vor Ort.   Mittlerweile verfügt die Krankenstation über eine permanente Wasser – und Stromversorgung durch Tiefbrunnen und Solaranlage.

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GESEGNET
MIT GUTEN FREUNDEN

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Viele unserer Aktivitäten hat Gott gesegnet. Er hat uns gute Freunde geschenkt, die unser Anliegen  beim Sternstundenprojekt des Bayerischen Rundfunks bekannt gemacht haben. Von dort erhielten wir die Startfinanzierung für unsere Krankenstation. Der Lions Club Werne an der Lippe hat uns immer wieder mit großzügigen Spenden geholfen, wichtige Projekte oder die Anstellung eines Mediziners auf unserer Krankenstation zu realisieren. Auch BabyOne, der Fachmarkt für Babyausstattung, war von Anfang an ein treuer Förderer unserer Arbeit.

 

Unser malisches Komitee gab der Krankenstation den Namen „Siloa“. Das bezieht sich auf eine Geschichte im Neuen Testament und erinnert an einen von Geburt an Kranken, der infolge seiner Behinderung keine Chance auf Heilung in einer besonderen Quelle hatte. Jesus heilte ihn und schenkte ihm neue Hoffnung. Und weil genau das immer wieder im Rahmen unserer medizinischen Arbeit geschieht, trägt die Krankenstation diesen Namen.

MANCHES ENDE
IST EIN NEUER ANFANG

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